Das verlassene Hotel Meves

Das verlassene Hotel Meves

Ich blicke auf den traurigen Rest vom Schenkenfest. Die alte Hüttenschenke, später als Kutscherstube bekannt, hat ihren verbrannten Abdruck am verlassenen Hotel Meves hinterlassen. Von der Gaststätte ist nach einem Brand 2018 nichts mehr übrig geblieben. Die verkohlten Reste wurden abgerissen. Das Feuer konnte jedoch so weit kontrolliert werden, dass es nicht gänzlich auf das ehemalige Hotel übergriff. Dennoch sind die schwarzen Spuren des Vorfalls bis heute sichtbar.

Die alte Gaststätte „Hüttenschenke“ war Anfang des 18. Jahrhunderts (erste Erwähnung 1710) der Ursprungsbau im Harzer Ort Mägdesprung, der durch sein Eisenhüttenwerk große Bedeutung hatte. Im folgenden Jahrhundert wurde das 3-gestöckige Hotel mit seinen harztypischen Loggien angebaut. 1907 erwarb der Hotelier Meves das Anwesen samt Gasthaus mit Hotel (späterer heiratsbedingter Besitzübergang an Familie Brumme), welches die kommenden Jahre als „Kurhaus Meves“ deklariert war. Zu DDR-Zeiten soll das Hotel/Kurhaus Meves in den 1970gern als Erholungsheim umgenutzt worden sein, bis es schließlich in den 1990gern aufgegeben wurde und seitdem leer steht. Inzwischen ist es zu einem Lost Place geworden, der allerdings nicht ganz ungefährlich ist. Aufgeweichte Böden, einsturzgefährdete Loggien aus Holz und ein Treppenhaus mit offenen Durchgängen, die in die Tiefe führen. Die eingedrungene Feuchtigkeit macht es nicht besser. Laut dem Harzgeroder Bürgermeister Marcus Weise ist das alte Hotel reif für den Abriss. Das verlassene Hotel Meves wird allerdings sich selbst überlassen. Er ärgert sich über den niederländischen Besitzer, der offensichtlich kein Interesse am Erhalt des Gebäudes hat und dazu noch absurd hohe Kaufpeisvorstellungen hegt. Die Aussichten für das verlassene Hotel Meves sind schlecht.

Quellen: https://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/ga/2002/pub/kunst/01H313/prom.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Kutscherstube

https://www.mz.de/lokal/quedlinburg/was-wird-aus-der-hotelruine-in-magdesprung-3585378