
Die verlassene Villa „Minetta“
Eine verlassene Villa in Italien mit schönen Decken, aber kompletter Entkernung
Eine verlassene Fabrikantenvilla ist für mich immer ein ganz besonderer Lost Place. Ich liebe die Architektur mit ihrem Fassadenschmuck, den schmiedeeisernen Geländern, die großen Flügeltüren und -fenster und vor allem die schönen Stuckdecken! Das sind wirklich immer Prachtexemplare. Diese verlassene Villa des Industriellen und zu seiner Zeit reichsten Mann Italienes, Edilio Raggio, ist ebenfalls allein schon von außen schön anzusehen. Wie lange sie schon leer steht, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Im Weinkeller liegen aber zu meiner Überraschung Unmengen an Weinflaschen mit Barbera aus den Jahren 1964 und 1968. „Das gibt’s doch nicht!“, denke ich, als ich die riesige Batterie an Flaschen finde. Und ich frage mich vor allem: „Warum hat die denn keiner mitgenommen?“ Oder warum nimmt sie jetzt niemand mit? Das ist doch echt schade drum. Wäre ich nicht mit dem Auto unterwegs, hätte ich mal eine Flasche aufgemacht und probiert. Es hat mich ja schon brennend interessiert. Aber für einen Schluck ist auch doof, und abends eine ganze Pulle allein würde ich auch nicht schaffen. Nun denn. Als ich mir die Villa Raum für Raum anschaue, wird schnell klar, was für eine Schönheit sie innen gewesen sein muss. Sämtliche Wände sind bis auf das nackte Mauerwerk kahl gerupft. In meinem Lieblingsraum mit der grünen Stuckdecke sind noch Reste von Stoff zu erkennen. Wahrscheinlich waren die Wände ursprünglich mal mit Samttapeten ausstaffiert. Schwer zu sagen. Leider fehlen auch alle Holztüren inklusive Rahmen. Der Dachstuhl des linken gebäudeflügels ist bereits eingestürzt, man kommt hier gar nicht mehr in die Räumlichkeiten. Wie schade! Auch wenn diese verlassene Villa in Italien bereits sehr entkernt ist, mag ich sie.



























