Die verlassene Villa Magnificat

Die verlassene Villa Magnificat

Das Gute an versteckten Lost Places ist, dass man selbst fast genauso versteckt ist, wenn man sich zu den verlassenen Ort macht. Das Ungünstige daran: es ist ganz schön beschwerlich, durch Gebüsch, Wald und Gestrüpp zu kämpfen. Auch hier war die Natur ordentlich zugange, aber ich war auch nicht die Erste, die sich einen Weg bahnen musste. Dabei hilft es nicht immer, einem Trampelpfad zu folgen, wie ich schnell gemerkt habe, denn er führte in eine Sackgasse. Aber nach etwas Suchen fand ich einen Weg und einen Zugang, den ich nur dadurch erkannte, dass jemand draussen davor eine leere Bierflasche zurück ließ. Naja, zugegeben war der fette Stein, der den „Eingang“ zuhalten sollte, auch nicht gerade unauffällig. Als ich ihn anhob, um ihn temporär an die Seite zu legen, wurde ich von einem Skorpion überrascht. Er war aber offenbar nicht weniger überrascht, denn er krabbelte sofort (und zum Glück) Richtung Gebüsch davon. Ich wunderte mich, wie er überhaupt unter diesen viereckigen Pflasterstein passen konnte. In Italien kann man also mit unter Steinen hockenden Skorpionen rechnen. Weiß man das auch mal.

Das Highlight dieser verlassenen Villa ist natürlich – und man muss sagen: fast alleinig – der lange, schmale Raum mit der traumhaften bemalten Decke! Ich habe keinen offensichtlichen Zweck erkennen können, außer, dass es vielleicht der Gang in den Garten gewesen sein könnte. Ebenso ungewöhnlich fand ich die Schlichtheit der restlichen Räume. In einen größeren Raum gab es noch Lautsprecher an der Wand, in einem der hinteren keinen Räume entdeckte ich ein Kreuz. Die Bedeutung dessen klärte meine Recherche zur Villa Magnificat auf.

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die verlassenen Villa Magnificat noch recht gut erhalten ist. Schade also, dass sie bisher keinen neuen Besitzer gefunden hat.

Diese interessante verlassene Villa in Italien war wohl im Laufe Ihrer Lebensjahre anfangs eine bewohnte Villa und zuletzt ein Kloster mit eingeschränkter Klausur – das bedeutet, dass bestimmte Bereiche auch für Außenstehende zugelassen und betretbar sind (der Begriff „Klausur“ bezeichnet den nur für Ordensmitglieder zugänglichen und ansonsten geschlossenen Bereich eines Klosters). In einem halb klausurierten Kloster sind die Vorschriften nicht so streng und umfangreich gehalten. Erbaut wurde die Villa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach dem Tod der letzten Besitzerin Anfang der 2000er Jahre wurden Restaurationsversuche unternommen, aber letztlich doch eingestellt.

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