Die verlassene Papierfabrik L
Ein Lost Place am rauschenden Bach
Scheinbar wird ein Teil des verlassenen Industrie-Areals noch genutzt. Zumindest rattert und rauscht es in den Hallen gegenüber. Es rauscht aber auch bei diesem Lost Place, denn eine Papierfabrik, ob verlassen oder nicht, wurde in der Regel an einem Flusslauf gebaut. Das stetige Plätschern gibt diesem Lost Place eine idyllische Atmosphäre, finde ich, während ich mich in dem sonst stillen Fabrikgebäude umsehe. Leider sind die großen Papiermaschinen demontiert und weg. Nur die langen Löcher im Boden lassen ihre Größe erahnen. Zu meinem Erstaunen finde ich im oberen Stockwerk noch viele Papierrollen der damaligen Produktion in den original Kartons. Unglaublich! Als ich dann die Verwaltungsräume sehe, leuchten meine Augen auf. Ich liebe diese Art von Verfall, wo Moos den Boden bedeckt, die Tapeten plötzlich neue Farben an der Unterseite zum Vorschein bringen und sich weißer Schimmel über Möbel ausbreitet. Das so entstehende Farbenspiel finde ich jedes Mal wundervoll! Offenbar ist dieser Teil der Papierfabrik durch undichte Stellen starker Feuchtigkeit ausgesetzt. Selbst ein Lager mit Aktenordnern ist völlig durchgeweicht. Weiter hinten in der verlassenen Papierfabrik entdecke ich einen alten Cellulose-Mischer. Wie die Papierrohmasse weiter geleitet wurde, hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Man muss aber auch nicht alle Details einer Papierfabrik kennen.