Das verlassene Beauty-Hotel mit Friseurhauben

Das verlassene Beauty-Hotel mit Friseurhauben

In diesem verlassenen Kurhotel gab es die Rundum-Schönheitspflege

Es gibt ja verlassene Orte, die hat man schon länger im Visier, bevor es dann mit einem Besuch klappt. Nur zwei Jahre zuvor war ich schonmal hier und habe durch die Fenster dieses verlassenen Kurhotels geschaut. Damals wohnte hier angeblich noch ein Schotte. Damals waren auch alle Fenster und Türen dicht. Als ich diesmal komme, ist der Zustand des Gebäudes erschreckend schlecht: die großen Panorama-Fenster an der Ecke fehlen, das Dach scheint eingestürzt und große Teile des Mauerputzes sind abgebrochen. Schimmel und Moos sind eingezogen. Damit ist klar, dass dieses verlassene Hotel nie wieder genutzt werden kann. Die Tür hinten ist unübersehbar grob aufgebrochen worden. Selbst die zwischenzeitlich angebrachten Holzplanken hielten die Einbrecher nicht auf. Erschreckend, mit welch roher Gewalt und Skrupellosigkeit heutzutage verlassene Orte “gestürmt” werden. Das ist im Falle dieses verlassenen Hotels ein Trauerspiel, denn hier finde ich tatsächlich noch Relikte in einer Zeitkapsel der 1970ger Jahre. Das ehemalige Kurhotel hatte mehrere Beauty-Bereiche für Haut und Haar. Das Nagelstudio ist schon witzig, aber das Highlight ist ganz klar der Friseur-Raum mit den rosa Friseurhauben der Firma Wella. Der Raum ist deutlich kleiner, als ich erwartet hatte. Vielleicht 10qm. Das macht das Fotografieren nicht einfach. Ich schaue mich weiter um und habe den Eindruck, als hätte man hier mal den Versuch der Renovierung gestartet, denn in einigen Räumen finde ich Werkzeug, Schläuche und andere Handwerkersachen. Im Restaurant allerdings wurde das halbe Interieur dieses alten Hotels zusammengetragen und aufgehäuft. Alles ist gammelig. Vor meinen Füßen tropft es stetig durch die Decke. Diese Zeitkapsel löst sich langsam auf. Das verlassene Hotel stirbt. Ein Lost Place im Schwinden.