Das alte VEB Schwermaschinenbaukombinat SKET
Ein DDR-Relikt, dass weltweit bekannt war
„SKET“ steht für „Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann“ „. Doch wie kam es dazu…:
Die riesige Maschinenfabrik SKET in Magdeburg-Buckau hat ihren Ursprung im Grusonwerk, das 1855 als Eisengießerei zusammen mit einer Schiffswerft und einer Maschinenfabrik gegründet wurde. Nachdem die Schifffahrt auf der Elbe eingestellt wurde, überlebte allein die Eisengießerei als Kern des Werks und erlangte große Bedeutung durch Verbesserungen der Festigkeit von Gusseisen. Durch das Mischen verschiedener Roheisen und weiteren Entwicklungsmethoden konnte das Unternehmen mit seinem eigens erfundenen Hartguss sowohl im Maschinenbau als auch dem Eisenbahn-Sektor erfolgreich Fuß fassen und sich sogar international einen Namen machen. Die gute Auftragslage ermöglichte eine Erweiterung der Produktionpalette und damit auch eine Erweiterung der Gruson-Werksanlage. Neben Eisenbahnrädern wurden nun Hartguss- und Stahlerzeugnisse wie z.B. Krananlagen, Transporteinrichtungen, Walzwerke für alle Metalle, Anlagen für Zement- und Schotterwerke, u.a. hergestellt. Sogar Panzergranaten und Geschütz-Drehtürme wurden für das preußische Militär nach 1860 erzeugt.
Nachdem das Gruson-Werk 1886 in eine Aktiengesellschaft gewandelt wurde, erfolgte 1892 der Verkauf an die Krupp AG mit Umbenennung in „Friedrich Krupp AG Grusonwerk„.
Im 2. Weltkrieg wurden geschätzt 80 Prozent der Werksanlagen zerstört. Die verbleibenden Anlagen wurden nach Ende des Krieges wiederum zur Hälfte vom Sowjet-Militär demontiert. Man konnte in der Sowjetunion vieles gebrauchen. Am 1. November 1946 erfolgte wieder eine Umbenennung, diesmal in „Maschinenfabrik Krupp-Gruson der Sowjetischen Maschinenbau AG (SAG)„. Die neu gegründete DDR machte aus dem Grusonwerk am 1. Mai 1951 im Zuge der Verstaatlichungen sämtlicher Privatbetriebe die „staatliche AG für Maschinenbau, Zweigniederlassung in Deutschland, Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“ Magdeburg„. Nur drei Jahre später, am 1. Januar 1954, erfolgte die Umwandlung in den volkseigenen Betrieb „VEB Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“, Magdeburg-Buckau„. Am Ende dieser langen Geschichte stand am 1. Januar 1969 die Gründung des „VEB Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann“ (SKET)„.
Das Ende der DDR war erschütternder Weise auch das Aus vieler DDR-Betriebe und -Werke. Die Treuhand war der Meinung, viele ehemalige Kombinatsbetriebe privatisieren zu müssen. Das Scheitern der Privatisierungen und den Hintergründen stehen auf einem anderen Blatt – das alte SKET in Magdeburg ist trotz erfolgreicher Produktionen leider auch zusammen mit der DDR und der Treuhand untergegangen.
Web-links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwermaschinenbau-Kombinat_%E2%80%9EErnst_Th%C3%A4lmann%E2%80%9C