Die verlassene Villa Pallavicino

Die verlassene Villa Pallavicino

Eine verlassene Villa in Italien mit wunderschöner Treppe

Ich parke in einer schmalen Straße und bin schon gespannt, wie es wohl mit dem Nachbarn vor dieser verlassenen Villa kommen wird. Man hat mir gesagt, dass dieser es nicht gerne sieht, wenn man sich die verlassene Villa Pallavicino anschauen will, und seine Hunde sähen das wohl ähnlich. Als ich mich auf einem schmalen Pfad den Hügel hinauf schnaufe, höre ich kurz vor der Parkpläche Stimmen. „Halten die Nachbarn gerade Kaffee-Klatsch? Das wäre ja jetzt ungünstig…“, überlege ich. Ich nähere mich vorsichtig weiter, kann eine männliche und eine weibliche Stimme ausmachen, aber nicht, was und in welcher Sprache sie sprechen. „Hm, ich kann ja mal versuchen, den Hügel hier an der Seite hinauf zu klettern“, und nehme es in Angriff. Nach wenigen Metern ist das Gestrüpp so dicht, dass klar ist, dass auf diesem Weg noch niemand hoch geackert ist. Außerdem ist es steil, und die meisten nehmen den Weg des geringsten Widerstandes. „Nee, das kann es jetzt echt nicht sein“, denke ich. Also zurück auf den Trampelpfad. Immer noch unterhalten sich welche. „Wenn ich weiter gehe, muss ich zwangsläufig an denen vorbei, keine Möglichkeit zum verdeckten Anpirschen.“ Ich hadere. Doch den steilen, felsigen Hang hoch?! Ich gebe mir noch einen Versuch. Die dicken Gesteinsbrocken, die diesen Hang zu einer halben Klettertour machen, erleichtern mir nur anfangs das Hochkommen. Das dichte Gebüsch mit dornigen Pflanzen nervt zusehens. Beim zur-Seite-Streichen einiger Äste flutscht mir auch ein Dornenast ins Gesicht und schrammt mir meine Wange blutig auf. Bloß zurück geht jetzt auch nicht mehr, dafür bin ich bereits zu weit und der „Abstieg“ wäre gefährlich. Sehr konzentriert arbeite ich mich die letzten Meter hoch und komme endlich an einer Mauer an. An einigen Stellen ist sie bereits eingebrochen, sodass ich auf das Grundstück der verlassenen Villa Pallavicino komme. Ich zücke mein kleines Fernglas, um die Lage zu checken. Niemand da, also los. Als ich gerade mein Stativ in der Eingangshalle postiert habe und mein erstes Foto machen will, kommt eine junge Frau die Treppe herunter. Sie erzählt mir, sie sei kurz vor mir hier angekommen und hätte sich eine Weile mit dem Nachbarn unterhalten, der sehr nett sei und sogar etwas über die Geschichte dieser Villa erzählt hätte. Innerlich klatsche ich mir mit der Hand an die Stirn: die Stimmen, die ich vorhin hörte… – hätte ich mir diese Kletter-Aktion sparen können. Wie doof! Naja. Als ich später zurück gehe und nun den einfachen Weg wähle, ist der Nachbar mit Rasen mähen beschäftigt und trägt Ohrschützer. Seine beiden Hunde kommen laut kläffend angerannt, aber das kümmert den Nachbarn nicht. Wie schade, ich hätte mich auch gern mit ihm unterhalten, um etwas über diese verlassene Villa zu hören.

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