Die verlassene Keramikfabrik
Geschichtliches rund um Keramik- und Tonwarenfabriken
Allgemein lässt sich sagen, dass es Tonwarenfabriken zur Herstellung feuerfester und säurebeständiger Erzeugnisse gab, die sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts größtenteils aus Ziegeleien entwickelten. Die handwerklichen Töpferwerkstätten wurden mehr und mehr verdrängt, als in Meißen die “Patentkachel” in einer großen Ofenfabrik hergestellt wurde. Umliegende Ofenfabriken konnten überleben, da sie die Rohstoffe Ton und Kaolin, für die es in dieser Region besonders reiche Vorkommen gab, kostengünstig beziehen konnten.
Töpfereien waren besonders in der Oberlausitz ansässig. Sie blieben meist einzelne Handwerksbetriebe, selten gewachsen bis zu handwerklichen Kleinbetrieben. In der Region rund um diesen Lost Place lohnte sich das Geschäft aufgrund des strategisch günstigen Absatzmarktes in Böhmen bis zur Einführung von Zöllen 1881, danach auch in Schlesien, West- und Mitteldeutschland.
Im 19. Jahrhundert ging das Geschäft für Töpfereiwaren zurück, da sie durch Massenfabrikation hochwertigerer Keramikerzeugnisse (Steingut, Porzellan) und die widerstandsfähigeren Metallgefäße ersetzt wurden. Die Töpfereien stellten ihre Produktpalette auf Pfeifenköpfe und vor allem auf Blumentöpfe um.
(Quelle: https://journals.qucosa.de/shb/article/view/391)
Ich habe in dieser verlassene Keramikfabik u.a. Grundformen für Blumentöpfe, Suppenschalen, Auflaufformen gefunden.