Die ehemalige VEB Möbelfabrik C.

Die ehemalige VEB Möbelfabrik C.

Diese verlassene Fabrik war ursprünglich eine Möbelfabrik und wurde während der DDR-Zeit zur VEB BBG

Der alte Bürotrakt hat überlebt. Wenn man von Überleben bei einem Lost Place überhaupt sprechen kann. Zwar stehen die ehemaligen Büroräume dieser verlassenen Fabrik seit Jahrzehnten leer, aber einiges an Möbeln und Kram ist zumindest übrig geblieben. Von den alten Maschinen ist allerdings keine Spur mehr. Die großen Hallen der verlassenen Fabrik wurden besenrein ausgeräumt. Seit dem Abbau der Produktionsgeräte wird die alte Fabrik nicht mehr genutzt und ist bis heute ein Lost Place.

Die Entwicklung der Möbelfarbik zum VEB Bodenbearbeitungsgeräte

Der Ursprung der verlassenen Fabrik geht ins 19. Jahrhundert zurück, als der Stuhlbauer Carl Friedrich Hofmann die auf diesem Gelände stehende Neumühle zu einer Stuhlfabrik umnutzte. Seine Produktion lief bis 1937, dann musste er aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten aufgeben. Zwei Jahre später erwarb Helmut Richter, Sohn eines Möbelherstellers, das Fabrikgebäude und konnte die Möbelproduktion deutlich steigern. Grund für die vielen Aufträge, welche vornehmlich von der Wehrmacht kamen, war seine seine Zugehörigkeit zur SA und NSDAP. Das Ende des 2. Weltkrieges war auch das Ende der privaten Möbelfabrik. Mit der Verstaatlichung aller auf DDR-Gebiet bestehenden Firmen und Fabriken wurde aus der alten Helmut-Richter-Möbelfabrik die VEB Möbelfabrik Colmnitz. Es wurden hauptsächlich Küchenmöbel und Schränke hergestellt. Das sozialistische System in der DDR brachte allerdings den Nachteil mit sich, dass nicht die Nachfrage das Angebot und damit die Produktionsmenge bestimmte, sondern der vom Politbüro erdachte Produktionsplan. Die Folge war eine Überproduktion an Möbeln in der DDR. Nach einer Wetterkatastrophe von 1958 wurden die Schwierigkeiten der VEB Möbelfabrik so untragbar, dass man sich entschied, die Fabrik in die VEB Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig einzugliedern. Fortan wurden in der nun bezeichneten BBG Colmnitz Teile für den selbstfahrenden Rübenroder KS-6 sowie etwas später Spritzbalken für Pflanzenschutz hergestellt. Drei Jahre nach dem Ende der DDR wurde auch das Aus für diese Fabrik eingeläutet. Die letzten Maschinen wurden 1992 demontiert. Die Zeit für diese verlassene Fabrik war abgelaufen, die Zeit als Lost Place hatte begonnen.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Colmnitz_(Klingenberg) )