
Der alte Ballsaal mit versteckter Decke
(Achtung: dies ist KEIN Lost Place – ich durfte meine Aufnahmen mit Genehmigung der Inhaber machen!)
Der Grill war schon lange heiß, die Bratwürste braun, das Fleisch gar. Ich platzte mitten ins Abendessen. Aber anstatt kurz und bündig abgespeist zu werden verlief meine Begegnung mit der entspannten Besitzer-Familie unglaublich freundlich und offenherzig. Nach einer Entschuldigung meinerseits mit erklärenden Worten meines Interesses für alte Gasthöfe und Ballsäle erntete ich eine überraschend offene und überaus nette, man kann schon sagen begeisternde Bereitschaft der Inhaber, mir die Räumlichkeiten zu zeigen. Und zwar nicht etwa nach dem Essen, sondern sofort. „Huch, ähm, also ich möchte keine Unannehmlichkeiten verursachen“, sage ich – es war mir ziemlich unangenehm. Doch der Sohn der Inhaber-Familie sprang sogleich auf und holte ein Schlüsselbund: einmal für den Ballsaal und für das separate Gastwirtschafthaus. Nicht nur das, er holte sogar eine Leiter, denn der Ballsaal birgt eine Besonderheit: wie mir der Familienvater erklärt, wurde die aktuelle Decke nachträglich eingezogen. Allerdings versteckt sich hinter der Dachbodenklappe die original Decke des große Saals. Auf spitzen Zehen stehend konnte ich die Bemalung der ursprünglichen alten Decke erkennen. Zwar nur den kleinen Teil in dieser Dachkammer, aber immerhin. Damit nicht genug. Der Gasthof birgt noch ein weiteres spannendes Highlight: der Schankraum der uralten Gaststätte ist komplett mit Holz vertäfelt – ebenfalls noch der original Zustand. Alles darin ist original: Decke, Theke, das Beleuchtungsschild über der Theke, Lampen, Inventar. Als ich gerade mein Stativ aufgebaut hatte, fing die hölzerne antiquitare Standuhr an zu gongen. Was für ein witziger Zufall, was für ein Klang, was für ein tolles Erlebnis!
Mein großer Dank gilt der so super netten Inhaber-Familie!








