Die verlassene Stofffabrik

Diese große verlassene Fabrik liegt fast direkt an der Straße. Nur ein kleiner Hang mit viel dichtem Gestrüpp und ein Bach liegen dazwischen. Es führt aber auch ein schmaler Weg links an der Fabrik entlang, direkt an Nachbarn vorbei. Oben am Hang würde ein kleines Wehr eine Möglichkeit zur Bachüberquerung bieten, also plane ich meine Herangehensweise natürlich über den Hang und nicht direkt neben den Nachbarn lang. Ich finde tatsächlich einen Trampelpfad, der mir sagt, dass ich nicht die erste bin, die es auf diesem Weg versucht. Was Trampelpfade aber auch so an sich haben ist, dass sie nichts darüber verraten, ob sie überhaupt zum Ziel führen oder irgendwann abbrechen. Das immer undurchdringlichere Gebüsch kam mir schon verdächtig vor, bis ich es irgendwann doch aufgab. Also zurück das Auto holen un doch bei den Nachbarn vor der Nase parken. Immer doof.

Auf dem einen Balkon saß ausgerechnet auch jemand, war aber intensiv am telefonieren und schien kein Interesse an der Umgebung zu haben. Ganz anders dagegen die Hunde bei der gegenüber liegenden Villa. Obwohl ich förmlich über den Weg schwebte, bemerkten sie mich und kläfften. Ich ging weiter, sie kläfften weiter. „Wer zuerst nachgibt, hat verloren“, dachte ich mir und legte einen Zahn zu. Schließlich hatte ich was vor. Ein langes Stück weiter war endlich Feierabend mit Gekläffe. Bei dem Metallzaum zum Fabrikgrundstück war ein Teilstück eines Metallstabes unten weg geflechst und bot dadurch eine gerade mal so große Lücke zwischen zwei Stäben, dass ich mich auf dem Boden liegend, den Kopf schräg haltend, die Schultern abwechselnd durch die Metallstäbe drückend und den restlichen Körper immer wieder gedreht hindurch robben konnte. Der kommende Bambuswald war auch nicht viel besser. Das große Loch in einer Tür eines Vorgebäudes war schließlich das letzte „Hindernis“.

Ich hatte ein paar Nähmaschinen mit buntem Garn auf meiner Agenda, aber diese ehemalige Stofffabrik war riesig und bot überraschend viele weitere Motive. Angefangen von einer noch ausgestatteten Werkstatt, einem kleinen Wasserkraftwerk („Ach, hier ist ja das Wehr“) bis hin zu überdimensionalen Garnrollen und original Maschinen! Wer hätte das gedacht! Und schließlich, am Ende meines Rundgangs, fand ich neben Wilderdbeeren auch endlich die riesige Hall mit zig Stoffballen, Tüchern und den Arbeitsplätzen mit dem buntern Nähgarn.

Ein unglaublich toller Lost Place! Eine verlassene Fabrik mit solchen original Maschinen findet man nicht mehr alle Tage.

Verwaltung, Werkstatt und das Heizwerk am Wehr

Das Verwaltungsgebäude war komplett leer bis auf die schönen Holzschränke. In dem Gebäude vor der Werkstatt fand ich ein deckenhohes Regal voll mit gelochten Papierrollen, allerdings fand ich kein Gerät, dem ich die Rollen hätte zuordnen können.

Die Produktioneshallen der Stofffabrik

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