VEB Brennerei Bärensiegel

VEB Brennerei Bärensiegel

Ohne Sprit nix los – die verlassene Brennerei

Der VEB Bärensiegel Berlin war ein Spirituosenhersteller in der DDR in der Rechtsform eines VEB.

Geschichte
1818 gründete Carl August Ferdinand Kahlbaum in der Münzstraße das Unternehmen „Chemische Fabrik C.A.F. Kahlbaum – Spritreinigungsanstalt und Likörfabrik“. In dritter Generation in Familienbesitz, erfolgte 1884 die Verlegung der Fabriik nach Adlershof, wo dann 1904-1906 nach Plänen des Architekten Max Jakob und Bauausführung durch Albert Pförtner die roten Backsteingebäude am Adlergestell/Glieniecker Weg entstanden. Der Betrieb wird ab 1922 nicht mehr als Familienbetrieb geführt und wechselt mehrfach seinen Namen, bis dann 1949 auf Beschluss des Magistrats von Groß-Berlin die VEB Großberliner Getränkeindustrie gegründet wird. Am 4. August 1950 erhält sie ihren endgültigen Namen VEB Bärensiegel.

In der DDR war das Unternehmen einer der zwei größten Spirituosen-Anbieter und wuchs durch die Fusion mit weiteren Brennereien wie der Spiritusfabrik Krakow am See. Später war das Unternehmen Teil des Kombinats Spirituosen, Wein und Sekt.

Am Ende der DDR im Jahre 1989 produzierte der VEB Bärensiegel mit 400 Mitarbeiter*innen rund 26 Millionen Flaschen Spirituosen.

Nach der Wende
Nach der Wende wurde der Betrieb in eine GmbH umgewandelt, namentlich Berliner BärenSiegel GmbH. Die Treuhandanstalt verkaufte 1994 die GmbH an das Weinunternehmen Franz Wilhelm Langguth Erben, deren Eigentümer eine Aufteilung der Produktionsbereiche in BärenSiegel GmbH, Moritz Thienelt GmbH und Eskalony & Sons GmbH vornahmen.

92 Mitarbeiter*innen konnten einen Umsatz von 100 Millionen DM erzielen, der „Wurzelpeter“ erfuhr eine Image-Aufpolierung und wird nun mit bärtigen Hipstern beworben.

Die vorhandenen Gebäude in Lichtenberg und Adlershof wurden als Produktionsstandorte aufgegeben.
Die Anlagen in Adlershof wurden ausgebaut und verschrottet, das Gebäude selbst wurde seinem Verfall überlassen bis 2014 dann die Umgestaltung des Areals begann, was im Klartext bedeutete, dass fast alle Gebäude und Anlagen abgerissen wurden. Aber in der Josef-Orlopp-Straße ließ die Firma neben dem ursprünglichen Gebäude auf der hinzugekauften Fläche des früheren Betriebes VEB Pflanzen- und Ölmühle eine Metall-Leichtbauhalle setzen, in der die Spirituosen weiterhin hergestellt werden.

(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_B%C3%A4rensiegel_Berlin, https://berlin.ivd.net/gebaeude-mit-geschichte-baerensiegel-areal-adlershof/)